Im deutschsprachigen Raum ein Auslandssemester zu absolvieren hat schon seine Vorzüge bezüglich der Planung und Organisation. Viele Dinge sind einfach Verständlicher und auch der Kontakt mit der Gasthochschule geht schneller.
An der FH Joanneum erfolgt die Bewerbung wie folgt. Vorab ist eine Bewerbung zu schreiben und Arbeitsproben der letzten Semester und das Learning Agreement sind einzureichen. Nachdem Sie geprüft sind, wird einem entweder eine Zusage zugesandt oder wie in meinem Fall wurde ein Alternativvorschlag erteilt. Da ich mich für den Bereich Industrial Design interessierte jedoch in den letzten Semestern an der FH Dortmund eher Grafik und Fotoseminare belegt hatte, wurde meine Bewerbung an den Fachbereich Informations Design weitergeleitet. An dem Ich dann auch angenommen wurde. Jedoch konnte ich nach Ankunft und Gespräch mit dem Dozenten beide Fachbereiche besuchen und meine Seminare aus dem Kursangebot beider zusammenstellen.
Das Niveau Ist sehr unterschiedlich. Der Fachbereich Industrial Design gehört zu den besten Hochschulen seines Bereiches und der Arbeitsaufwand ist ein sehr hoher. Hingegen ist das Niveau bei Informations Design ist etwas geringer als an der FH Dortmund. Allerdings lässt es sich nur schwer vergleichen, da am Fachbereich Design in Dortmund viele Großprojekte erarbeitet werden, die viel Eigenstudium beinhalten. An der FH Joanneum (Informations Design) wird hauptsächlich Theorie gelehrt, dies beinhaltet zwar wöchentliche Abgaben des erlerntem, allerdings ist der Umfang und die schriftlichen Prüfungen nicht gleichzusetzen mit dem Arbeitsaufwand an der FH Dortmund.
Auch sind an der FH Joanneum mehrere kleine Kurse von 2 CP vertreten so das der der Arbeitsaufwand des einzelnen Seminares nicht groß ist, jedoch das Maß der Absolvierenden Prüfungen und Hausarbeiten bei ca. 20 Endprüfungen wieder schwer ins Gewicht fällt.
Der Stundenplan an der FH Joanneum beinhaltet keine festen Zeiten. Die Seminare sind jeweils für ein Fachsemester abgestimmt und können sich fast täglich ändern. In der Woche sind es ca. 30 SWS an der FH.
Die Vorlesungen sind Pflichtveranstaltungen und zu beginn jeder Stunde wird eine Anwesenheitsliste durchgereicht, die nur mit persönlicher Unterschrift gültig ist.
Eine Anwesenheit von 80% ist Pflicht, ansonsten gilt ein Kurs als nicht bestanden.
Das Besuchen mehrerer Kurse in verschiedenen Semestern ist möglich, jedoch sehr schwierig, da es immer wieder Überschneidungen im Stundenplan gibt. Doch sind die Professoren sehr nett und bringen viel Verständnis gegenüber Erasmusstudenten auf.
Die Prüfungen sind mit ein wenig Lernaufwand sowie regelmäßigem Besuch der Vorlesungen machbar. Der Schwierigkeitsgrad am Fachbereich Informationsdesign ist im Vergleich zu den Klausuren der Fh Dortmund eher gering. Oft ist ein Auswendig lernen von maximal 40 Seiten ausreichend, wobei auch konkret gesagt wird welche Aufgaben drankommen.
Der Dozent kann anstatt von Klausuren auch Hausarbeiten für das Bestehen eines Moduls ansetzten. Die Hausarbeit werden alleine oder in Gruppen erarbeitet. Es ist eine große Bereitschaft der Studierenden vorhanden Incomings mit in den Studienalltag zu integrieren. Gerade in den niedrigeren Semestern sind die Gruppenzusammenstellungen noch nicht so festgefahren und man kommt schnell rein.
Es gibt ein Schulsystem und man kann sich das studieren an der FH Joanneum so vorstellen wie in den Abitur Jahrgängen. Es gibt einen festen Stundenplan für die Jahrgänge, als Incoming kann man sich seine Kurse allerdings frei aussuchen. Wobei einer auf den anderen Aufbaut und man daher schon etwas Vorerfahrung mitbringen sollte.
Im Bereich Informations Design werden ca. 80 Leute pro Jahrgang angenommen und auf 3 Klassen aufgeteilt. Die Kurse pro Fach werden in der Reihe absolviert z.B Gruppe A von 13-14 Uhr, Gruppe B von 14-15 Uhr und Gruppe C von 15-16 Uhr. Ein Wechseln der Gruppen ist für Incoming kein Ding. Anders würde man auch ein absolutes Chaos durch Überschneidungen im Stundenpaln nicht verhindern können. Am Fachbereich Industrail Design hingegen gibt es nur kleine Klassen, die auch ihren festen Studenplan haben. Hier werden pro Jahrgang nur ca. 10 - 15 Personen angenommen und dem entsprechend auch nur ca. 2 Incomings.
Das Anrechnen der Noten ist nur möglich in der Form eines Learning Agreement zwischen der FH Dortmund und des Studenten.
Unterkünfte gibt es in Graz einige, darunter viele Studentenwohnheime. Das beliebteste ist die Greenbox direkt neben der Fachhochschule.
Ich bin in einer privaten WG untergekommen und hatte einige wechselnde Mitbewohner. Generell sind die Mieten im Vergleich zu Dortmund sehr hoch und so habe ich für ein voll möbliertes ca. 8qm Zimmer 350 Euro bezahlt.
In Graz bietet es sich an mit eigenen Pkw anzureisen, da generell ein schlechtes Bahn und Busnetz. Wenn du auf Bus und Bahn angewiesen bist und zusätzlich noch auf deinen Geldbeutel achten musst, solltest du dein Auslandssemester so planen, das du vor Vollendung des 26. Lebensjahres deinen Aufenthalt planst. Denn dann kannst du noch vergünstigungen für Studenten über die Fachhochschule beantragen.
Wenn du jedoch erst mit 26 Jahren dort anreist, musst du leider für alles den Vollpreis bezahlen.
Die Steiermark ist der Ort, an dem die Wolken in den Himmel gemalt werden! Ein unschuldiges Stück Natur, wo sich Hase und Fuchs Gute Nacht sagen. Es ist einfach wunderschön, wenn du guten Wein und die Natur liebst. Die Leute sind sehr nett, doch kann es Vorkommen, dass man Sie trotz der Deutschen Sprache nicht versteht.
Im Umkreis von Graz gibt es unzählige Ausflugsziele, wenn du die Berge und das wandern magst. Auch ist Slowenien ca. 30 min, Kroatien ca. 1 Std. und Italien auch ca. 1- 2 Std. mit dem Auto entfernt und damit schnell für Städtetrips erreichbar. Wenn du im Wintersemester anreisen solltest, solltest du bis zum 31. Oktober Trips wie Bergwanderungen, Schlossbesuche und Höhlen erledigt haben. Da diese dann in Winterpause gehen und die Schneesaison dann losgeht. Im Umland von Graz kannst du unglaublich gut Rodeln oder auch Skifahren gehen und die Österreicher bieten einem gute Locations um sich den Bauch vollzuhauen und Feiern zu gehen.
Ich würde immer wieder für einen Urlaub zurückkommen. Die Steiermark ist wunderschön und mit ein bisschen übung versteht man auch den Dialekt. Es war für mich ein bisschen wie eine Reise in die Vergangenheit so ca. 1999. Die die Straßenbahnen hatten noch Duschvorhänge vor den Fahrerkabinen und man muss auch fest einplanen das die Geschäfte um 18 Uhr schliessen und man auf einen Sonntag in der Stadt vielleicht 2 Cafés hat, wo man einen Kuchen essen kann. Jedoch hat die Stadt einfach ihren Charme, mit Ihren unzähligen Fachwerkhäusern und urigen Geschäften und Lokalen.
Es ist ein Ort des guten und deftigen Essens und Apfelstrudel steht bei Ihnen schon zum Frühstück mit auf dem Tisch. Man sollte aber mit einrechnen das, dass Leben dort teuer ist und es schon bei einem Essen in der Mensa für 5 Euro/Studentenpreis losgeht. Das Ganze erstreckt sich über Lebensmittel im Allgemeinen bis hin zu den Freizeitangeboten. Dennoch kann ich nur gutes Berichten und es war aufjedenfall eine super Erfahrung. Auch im Studium habe ich eine Menge gelernt, gerade weil es durch die viele Theorie ganz anders aufgebaut ist als an der FH Dortmund / Studiengang DMK.
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