»Ein Buch ist ein sinnliches Ding«. Die Vielzahl gestalterischer Möglichkeiten erlaubt es Buchgestaltenden heute, ein und die selbe Geschichte in den verschiedensten Formen zu erzählen. Nuancen der Gestaltung können darüber entscheiden, wie ein Buch wahrgenommen wird. Konzeptionelle Buchgestaltung ist der Versuch, die vorliegenden Strukturen des Inhalts im weitesten Sinne mit der spezifischen Struktur des Buches in Einklang zu bringen.
Doch inwieweit lässt sich ein inhaltlich bereits vorhandenes Narrativ durch gestalterisches Eingreifen verändern und welcher Mehrwert kann durch diesen Eingriff generiert werden?
Das Masterprojekt »Signale der Erde. Unser Planet stellt sich vor«, geht diesen Fragen, als Neugestaltung eines bestehenden Sachbuchs, sowohl auf inhaltlicher als auch auf gestalterischer Ebene nach.
Carl Sagan beschreibt in seinem Buch aus dem Jahr 1978 die Zusammensetzung und den Entstehungsprozess der Voyager Golden Records – zweier Datenplatten, die an die 1977 gestarteten Raumsonden Voyager 1 und 2 angebracht wurden. Auf ihnen befinden sich Bild- und Audio-Informationen über die Erde, die als Botschaft an außerirdische Lebensformen mit der Voyager ins All geschickt wurden.
Neben den 118 Abbildungen Abbildungen, die das Hauptaugenmerk der Arbeit ausmachen, beinhaltet die Urfassung des Buches Grafiken, Tabellen und verschiedene Textgattungen. Die analog vorliegenden Inhalte wurden digitalisiert und in Bezug auf Sprache, Erzählweise und Erfordernis überprüft. Nach der Auswertung und Editierung des Inhalts wurde ein neues, themenbezogenes Gestaltungskonzept entwickelt und in Struktur, Layout, und Materialität des Redesigns übertragen. Das Ergebnis ist eine Neugestaltung des Buches, mit dem Fokus auf einer gesteigerten Zugänglichkeit des komplexen Themeninhalts. Komplizierte Inhalte werden durch eine gesteigerte Lesbarkeit und ein neu gegliedertes Narrativ eingängig visualisiert – alles im inhaltlichen und visuellen Spannungsfeld von Emotion und Wissenschaft.